Systhema - Heft 3 - 2002

Vorwort

Ursel Winkler

Nachruf

Originalbeiträge

Barbara Cottrell:
„Dringend Hilfe gesucht: Teenager misshandeln ihre Eltern“

Zusammenfassung:

Die Misshandlung von Eltern durch ihre Teenager ist ein noch wenig beachtetes Forschungsthema im Kontext von Untersuchungen zur Gewalt in Familien. Obwohl viele Eltern von ihren Kindern geschlagen, bedroht und beleidigt werden, versuchen sie es geheim zu halten. Wenn sie nach Hilfe suchen, finden sie diese nur selten. In diesem Artikel soll mit Blick auf die „Täter“ und „Opfer“ von Elternmisshandlungen diskutiert werden, welche Unterstützung Eltern benötigen, um wieder die Führerschaft in ihren Familien übernehmen zu können.

Summary:

Parent abuse, the abuse of parents by their teenage children, is one of the least researched areas of family violence. Although many parents are beaten, threatened and put-down by their children, they tend to keep the abuse secret. When they do search for help, they seldom find it. In this pa-per, who is being abused, who is doing the abusing, and what supports are needed for parents to regain leadership in their families, is discussed.

Ingo M. Kallenbach:
„,Meine Hausaufgaben mach‘ ich nicht!‘ Abschlussinterventionen im Coachingprozess: Verhaltensverschreibung und Klientensystemanalyse“

Zusammenfassung:

Abschlussinterventionen stellen einen wichtigen Aspekt der systemischen Beratung dar. Diese werden oft intuitiv und erfahrungsgeleitet am Ende des Beratungsprozesses gestellt.

In diesem Artikel stelle ich eine Vorgehensweise dar, die auf einer systemtheoretischen Analyse des Klientensystems und der entsprechenden Verhaltensverschreibung fußt. Ein Fallbeispiel aus meiner Coaching-Praxis schließt den Artikel ab.

Summary:

Conclusional interventions represent an important aspect of the systemic counseling. These are often placed intuitiveley and according to experience at the end of the process. The present paper describes a proceed, which is based on a system-theortical analysis of the client-system and the appropriate description of behavior. The article ends with an example of my coaching pratice.

Ewald Johannes Brunner:
„Von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Familientherapie und der Systemischen Organisationsberatung“

Zusammenfassung:

Im vorliegenden Beitrag wird versucht, den möglichen Gleichheiten und Verschiedenheiten von Familientherapie und Systemischer Organisationsberatung auf die Spur zu kommen. Ausgangspunkt ist ein quasi-phänomenologischer Zugang, in dem familientherapeutisches und organisationsberaterisches Vorgehen gegenübergestellt und miteinander verglichen wird. Als Vergleichskriterien werden die Dimensionen „Beziehung“, „Macht“ und „Intervenierbarkeit“ herangezogen und an Fällen aus der Praxis erläutert. Abschließend werden aus der Perspektive der Multidimensionalität die Verschiedenheiten von „Familie“ und „Organisation“ betont, die auch eine verschiedene Vorgehensweise in der Praxis erforderlich machen.

Summary:

Similarities and Dissimilarities between Family Therapy and Systemic Councelling of Organizations

Similarities and differences between Family Therapy and Organization-Counselling, following a systemic approach, are discussed. In order to compare Family Therapy and Systemic Counselling of Organizations the author applies the following criteria: ”Relationship“ (”Contact“), ”Power“, and ”Possibility of Intervention“. The dissimilarities of the family system and the organization-system are pointed out from a perspective of multi-dimensionality; consequences for the systemic practitioner are mentioned.

Erfahrungsbericht

Heike Hagemann:
„Es kann so und ganz anders sein“

Tagungsberichte

Andreas Manteufel:
„Selbstorganisation in den Humanwissenschaften. Die zehnte Herbstakademie vom 6.-8.6.2002“

Angela Eberding, Cornelia Hennecke:
„Die Kunst des gewaltfreien Widerstandes gegenüber destruktivem Verhalten von Kindern und Jugendlichen“

 

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Register Jahrgang 2002, Band 16

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Systhema - Heft 2 - 2002

Vorwort

Hans Schindler

Originalbeiträge

Arist v. Schlippe:
„,In des Menschen Brust ist Unendlichkeit‘. Annäherungen an den Gegenstand der Psychologie“

Zusammenfassung:

Die Psychologie ist in gewisser Weise eine „Wissenschaft ohne Gegenstand“, da das, was unter Seele zu verstehen ist, erst konstruiert werden muss, ehe es untersucht werden kann. Ausgehend von dieser Erkenntnis wird eine systemische Konzeption von Seele versucht. Unter dieser Perspektive erscheint Seele nicht als etwas, das unabhängig vom Beschreiber existiert – wir werden beseelte Geschöpfe, indem wir uns beseelt wahrnehmen.

Monika Bekemeier:
„Öffnungsprozesse in Einrichtungen für Kinder“

Zusammenfassung:

In Kindergärten / in Kindertagesstätten wird es oftmals nicht nur in den Räumen, sondern auch in den Beziehungen eng, zu eng, um Grundkompetenzen für das Leben in einer heterogenen, pluralen und multikulturellen Gesellschaft von klein auf zu lernen. Grundgedanken der „Pädagogik der Vielfalt“ in Verbindung mit der Auseinandersetzung um geschlossene und offene Systeme bilden den Stoff, um Beziehungs- und Kommunikationsmuster sowie deren Widerspiegelung in starren Organisationsformen infrage zu stellen. Das Wechselspiel von Pädagogik und Organisationsformen in die Zukunft hinein zu entwerfen, könnte von der Frage geleitet sein: Angenommen ErzieherInnen würden Einrichtungen für Kinder als „offene, von Vielfalt geprägte Systeme“ entwickeln, was wäre der Gewinn an Selbstwert, an Selbstständigkeit und Selbstorganisationskraft sowohl bei den Mädchen und Jungen, deren Mütter und Väter als auch bei den ErzieherInnen/Fachkräften selbst?!

Renate Jegodtka:
„Therapeutische Haltungen in der Therapie mit Kindern und Enkeln von Holocaust-Überlebenden“

Zusammenfassung:

In der Systhema 1/2002 setzt sich Hans Schindler in einer Sekundäranalyse damit auseinander, welche Bewältigungsstrategien Söhne und Töchter von Nazitätern haben. Es geht dabei u.a. um Fragen von Schuld, Moral und Verantwortung.

Dieser Artikel war für mich Anlass für die Entscheidung, einen Auszug aus meiner Abschlussarbeit in der Systhema zu veröffentlichen. In diesem Auszug geht es ebenfalls um Fragen von Schuld, Moral und Verantwortung. Es geht um ethische Fragen, die uns in der Therapie mit Kindern und Enkeln von Holocaust-Überlebenden begegnen. Diskutiert werden Themen wie: „Gut“ und „Böse“, Verantwortlichkeit für eigenes Handeln sowie die Notwendigkeit, als TherapeutIn die eigene Stellungnahme erkennbar werden zu lassen.

Erfahrungsberichte

Petra Winter:
„Eine Neue Welt“

Hartwig Hansen:
„Zum Mund abwischen. Ein Leckerbissen aus der Paarberatung“

Arist v. Schlippe:
„Erste Lehrtherapeuten für Familientherapie in Riga. Aus Schülern sind Freunde geworden“

Tagungsberichte

Andreas Manteufel:
„Neurobiologie der Psychotherapie“

Ilke Crone:
„State of the Art“

Hans Schindler:
„SG Tagung in Saarbrücken“

Stellungnahmen

Friedebert Kröger, Arist v. Schlippe:
„Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft systemische Therapie zur Frage psychologischer Anteile in Disease-Management-Programmen (DMP)“

Stellungnahme der Systemischen Gesellschaft zur Aufstellungsarbeit nach Bert Hellinger


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Systhema - Heft 1 - 2002

Vorwort

Haja Molter

Originalbeiträge

Andrew Tootell:
„,Ich versuch‘s einfach‘. Wie Dylan Wise sein Selbstvertrauen wiederentdeckte“

Zusammenfassung:

Ich hatte das Privileg, folgende Geschichte zu erleben und zu dokumentieren. Sie wurde mir von einem elfjährigen Jungen mit dem Namen Dylan geschenkt, der über einen Zeitraum von drei Monaten vier Therapiesitzungen mit seiner Mutter Gwen und seinem Vater Paul besuchte. Dylan ist der älteste von dreien mit einer jüngeren Schwester und einem Bruder. Dieser Artikel entstand aus meinen Erinnerungen unserer gemeinsamen Sitzungen, Kopien von Briefen, die ich an Dylan geschickt habe und einer Videoaufzeichnung unserer letzten Sitzung. Hinzu kamen eine schriftliche Auswertung, die Gwen einen Monat später machte, und ein Brief, den Dylan mir drei Monate später schickte. Dylan und seine Familie hoffen, dass dieses Dokument hilfreich für Berater, Lehrer, Kinder und Familien sein kann, die mit ähnlichen Problemen in ihrem Leben kämpfen.

Summary:

This story, which I was privileged to hear and document, was given to me by an eleven-year-old boy called Dylan who attended four therapy sessions over a period of three months with his mother, Gwen, and father, Paul. Dylan is the eldest child of three, with a younger sister and brother. This paper has been constructed from my memories of our sessions together, copies of letters I sent to Dylan, a videotape of our fourth and final session, and a letter from Dylan three months later. Both Dylan and his family hope that this document will be of some help to other counsellors, teachers, children and families who may be struggling with similar problems in their own lives.

Hans Schindler:
„Kinderliebe, Moral und die Suche nach Bedeutung – Kinder aus Nazi-Täterfamilien“

Zusammenfassung:

Analysiert werden die Interviews von insgesamt 22 Kindern von z.T. bekannten Nazitätern hinsichtlich ihrer Bewältigungsstrategien. Dabei geht es u.a. darum, wie sie sich selbst als „moralische Personen“ konstruieren. Unterschieden werden Gruppen, die jeweils durch spezifische Glaubenssätze charakterisiert sind.

Summary:

The interviews of 22 children of well-known Nazi perpetrators are being analyzed regarding their coping of the children and how they construct themselves as “moral persons”. The interviewees are defined as groups characterized by their specific belief systems.

Klaus v. Ploetz:
„Die systemische Körpertherapie, Halluzination als Ressource?“

Zusammenfassung:

Der Körper ist ein wichtiges Medium in der Kommunikation jenseits der Sprache und wird mehr und mehr in der Moderne Gegenstand moderner Medien. Dieser Prozess ist begleitet von den Herstellungs- und Konstruktionstechniken der Medien, die den Körper zu einem technischen Ort der Konstruktion machen, sei es durch Chirurgie oder Gentechniken. Dies ist die äußere Produktionstätte und ihr steht auf der anderen Seite die innere Konstruktion gegenüber, die Konstruktion der inneren Bilder: die Halluzination. Diese Herstellungsmethoden bieten auch die Ressource hier eine systemische Körpertherapie zur Herstellung von Lösungen in einem vitalen Medium, dem Körper, zu entdecken.

Abstract:

The body has been an important media in communication on the other side of language .In this century the body is becoming an object too of the modern media. This process is accompanied by technics used in production of the medias themselves, which made the body also a technical place, it could be through surgery or through genetic technics. This is the outer place of construction, on the other side there is the inner production, the place for constructing inner images, the hallucination.These methods of production give also the opportunity to have a ressource discovering the body for a systemic bodytherapy to construct new solutions in a vital media, the body.

Roswitha Bruchholz, Christiane Fügemann, Wolf-Rüdiger Minsel:
„Der Übergang zur Drei-Kind-Familie“

Zusammenfassung:

Mittels fokussiertem Interview wurden 30 Drei-Kind-Mütter retrospektiv zu Motivationen für das dritte Kind, den erlebten Veränderungen und Bewältigungsstrategien befragt. Die Kinderzahl der Ursprungsfamilie, die Reaktionen des sozialen Umfelds, gesicherte finanzielle Verhältnisse, günstige Wohnformen sowie ein mit Religiosität verbundenes Werteumfeld stellen sich als Einflußgröße auf den Kinderwunsch dar. Die Frauen erleben sich eindeutig familienorientiert. Veränderungen und eingesetzte Bewältigungsmechanismen werden beschrieben. Unter den Bewältigungsbemühungen dominieren Leistungs- und Anpassungstechniken, Abwehrtechniken kommen dagegen weniger zum Tragen.

Transition to Three-Children-Family:
Interviews With Mothers Concerning Motivation, Changes, Challenges, And Coping

Summary:

30 mothers with three children were retrospectiv interviewed with a focussed interview to ask for motivations for the third child, the expierienced changings and coping strategies. The number of children in origin family, the reactions of social net, secure finacial situation, good living conditions and religios value influence the wish for a child. Women s‚experiences very family orientatet. Changes and coping strategies are described. Achievement and adjustment techniques are dominant. Defending techniques are only few applicated.

Martin Brentrup:
„Selbstsorge und Self-care“

Zusammenfassung:

In diesem Artikel geht der Autor der Frage nach, was wirksam in psychotherapeutischen Beziehungen ist. Er zeigt Ansätze präventiver Strategien und des Selbstmanagements für PsychotherapeutInnen (Self-care), aber auch hilfreiche Annahmen zum Helfen und zum Wandel (Selbstsorge). Dieser Blickwinkel fördert eine integrative Metatheorie der Psychotherapie.

Summary:

In this article the author attends to the question, what is helpfull in psychotherapeutic relations. He shows statements of preventive strategies and self-management for psychotherapists (self-care), but also helpfull assumptions about helping and change (self-help – „Selbstsorge”).This perspective promotes an integrative metatheory of psychotherapy.

Erfahrungsberichte

Wilfried Rother:
„Lucky Luke sucht ein Zuhause“

Diskussion

Ursula Tröscher-Hüfner:
„Austrittserklärung“


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