Systhema - Heft 3 - 2025

VORWORT

Cornelia Hennecke, Andreas Klink
S. 229-232
 

Themenschwerpunkt:
Zuversicht & Zumutung –
Beiträge zum Fachtag des IF Weinheim im Juni 2025

Andreas Klink:
Die Kraft des WIR.
Ein Resümee und Anmerkungen zur Keynote von Natalie Knapp im Rahmen der Tagung „Zuversicht & Zumutung“ des IF Weinheim 

S. 233-239  

Zusammenfassung
Natalie Knapp, Philosophin und Autorin, eröffnete die Weinheimer Tagung mit einer Keynote zur Psychologie von Netzwerken. Sie betonte, dass Individuen nie isoliert existieren, sondern stets im Beziehungsgeflecht von Gesellschaft sichtbar werden, und dass das bewusste Innehalten zwischen Reiz und Reaktion entscheidend für Veränderung ist. Anhand von Beispielen – von alltäglichen Konflikten bis zu historischen Momenten – verdeutlichte sie, wie einzelne Unterbrechungen Netzwerke in neue Richtungen lenken können. Zudem stellte sie zentrale Gesetzmäßigkeiten der Netzwerkforschung vor, darunter das Gesetz der Kleinheit, die Bedeutung schwacher Verbindungen und die Rolle von Verteilerzentren. Ihr Fazit: Netzwerke sind wertneutral, doch die Haltung und Resonanz jedes Einzelnen prägen ihre Wirkung – die Kraft des „Wir“ entsteht, wenn Menschen mutig automatische Muster durchbrechen. In diesem Beitrag reflektiert der Autor die Keynote und berichtet über Impulse, die sich daraus für den eigenen Berufsalltag ergeben.

Abstract
Natalie Knapp, philosopher and author, opened the Weinheim conference with a keynote speech on the psychology of networks. She emphasised that individuals never exist in isolation, but always become visible in the web of relationships that is society, and that consciously pausing between stimulus and response is crucial for change. Using examples ranging from everyday conflicts to historical moments, she illustrated how individual interruptions can steer networks in new directions. She also presented key principles of network research, including the law of smallness, the importance of weak ties and the role of distribution centres. Her conclusion: networks are value-neutral, but the attitude and response of each individual shape their impact – the power of ‘we’ arises when people courageously break through automatic patterns. In this article, the author reflects on the keynote speech and reports on the insights it provides for his own professional life.


Elisabeth Wagner:
Wohin entwickelt sich die Systemische Therapie in Gegenwart und naher Zukunft? Gibt es Anlass für Zuversicht? 

S. 240-248  

Zusammenfassung
Mit dem 50-jährigen Jubiläum des Instituts für Familientherapie (IF) Weinheim blicken wir auf eine facettenreiche Entwicklung der Systemischen Therapie im deutschsprachigen Raum zurück. Dieses Jubiläum ist nicht nur Anlass zur Rückschau, sondern auch zur kritischen Reflexion über gegenwärtige Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen: Steht die Systemische Therapie vor einem Identitätsverlust durch gesellschaftliche und institutionelle Anpassung – oder eröffnet gerade die Integration in das Gesundheitssystem neue Möglichkeiten der Mitgestaltung?

Abstract
As the Institute for Family Therapy (IF) in Weinheim marks its 50th anniversary, we look back on the rich and multifaceted development of systemic therapy in German-speaking countries. This anniversary is not only an occasion for reflection on the past, but also an opportunity for critical engagement with present-day challenges and future directions. Is systemic therapy at risk of losing its identity through societal and institutional adaptation – or does its integration into the healthcare system open up new opportunities for active participation and co-creation?
 

Ulrich Grober:
Ressource Zuversicht: eine Visionssuche.
Vortrag auf der Tagung „Zuversicht & Zumutung“ des IF Weinheim, 14. Juni 2025

S. 249-259

Zusammenfassung
In seinem Vortrag untersucht der Autor den Begriff Zuversicht als Voraussetzung für individuelle und gesellschaftliche Handlungsfähigkeit in Zeiten multipler Krisen. Historische Bezüge – etwa zu Meister Eckhart und Gottfried Wilhelm Leibniz – zeigen, dass Zuversicht immer auf etwas Größeres verweist: sei es Gott, die Natur oder das Weltganze. Die Perspektive verschiebt sich von religiöser Hoffnung zu einem säkularen Grundvertrauen in menschliche und planetare Wandlungsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Symbole wie das NASA-Bild Earthrise und Konzepte wie die Gaia-Theorie verankern Zuversicht in einem systemischen Weltverständnis. Sie wird als zukunftsgerichtetes Mindset beschrieben, das auf Empathie, Nachhaltigkeit und Kreativität beruht. Zuversicht ist kein naiver Optimismus, sondern ein bewusstes Vertrauen in die Möglichkeit einer lebenswerten Zukunft.

Abstract
In his lecture, the author examines the concept of confidence as a prerequisite for individual and social agency in times of multiple crises. Historical references – for example, to Meister Eckhart and Gottfried Wilhelm Leibniz – show that confidence always points to something greater: be it God, nature or the whole world. The perspective shifts from religious hope to a secular basic trust in human and planetary adaptability and sustainability. Symbols such as NASA's Earthrise image and concepts such as the Gaia theory anchor confidence in a systemic understanding of the world. It is described as a future-oriented mindset based on empathy, sustainability and creativity. Confidence is not naive optimism, but a conscious trust in the possibility of a future worth living.
 

Jonathan Czollek im Gespräch mit Kira Dücker, Verred Grünberg, Conni Hennecke, Samja Zierott:
Diversity: Gerechtigkeit als Zumutung!? 

S. 260-271

Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Debatten in der Gesellschaft und auch in der systemischen Szene ist gegenwärtig die Frage von Diversität. Diese wird immer wieder an verschiedensten Stellen aufgeworfen: Wie können Räume und Veranstaltungen für Menschen mit unterschiedlichen Körpern zugänglich sein? Was ist eine respektvolle Ansprache von Menschen hinsichtlich ihres Geschlechts? Wie vermeide ich, Klient*innen aufgrund ihres Aussehens, ihres Geburtsorts, ihres Sprechens, ihrer Sexualität oder Identität als „anders“ zu stigmatisieren? Können sich
alle meine Therapie oder Beratung leisten oder ist das eine „Mittelschichts-Veranstaltung“? Ist Beratung in Ostdeutschland genauso wie in Westdeutschland? Bei all diesen Fragen geht es darum, wie Systemische Therapie für alle Menschen zugänglich und hilfreich sein kann. Kurz: um Gerechtigkeit. Und das kann (und soll?) eine Zumutung sein.
Anlässlich des Fachtages zum 50. Geburtstag des IF Weinheim haben wir im Format eines Podiumsgesprächs gemeinsam darüber nachgedacht, was genau es bedeuten könnte, Systemische Therapie und Beratung gerechter und diskriminierungskritischer zu machen. Das Folgende ist eine durch die seitdem vergangene Zeit gefärbte und für die Schriftlichkeit angepasste Perspektive auf unseren Dialog im Juni 2025. Zum Ende finden sich auch einige Publikumsfragen, die wir noch erinnern.

Abstract
One of the most important debates in both society at large and within the systemic community today concerns the issue of diversity. This topic arises in many different contexts: How can we make spaces and events accessible to people with different kinds of bodies? What does it mean to address people respectfully in terms of gender? How do we avoid stigmatising clients as “other” based on their appearance, place of birth, language, sexuality or identity? Can everyone afford my therapy or counselling sessions – or is it essentially a middle-class offering? Is counselling in eastern Germany the same as in the west? At the heart of all these questions lies the issue of how systemic therapy can be made accessible and meaningful for everyone. In short: it's about justice. And that can– and perhaps should - unsettle us. On the occasion of the symposium marking the 50th anniversary of the IF Weinheim, we held a panel discussion to consider what exactly it might mean to make systemic therapy and counselling more equitable and less discriminatory. In this article, a reflection on that conversation is presented – coloured by the passage of time and reworked for written publication. At the end, a selection of audience questions is included.


Cornelia Oestereich:
„Etwas Besseres als den Tod findest du überall.“ (Die Bremer Stadtmusikanten, Brüder Grimm) – Zuversicht und Zumutung im Kontext von Migration und Trauma

S. 272-287

Zusammenfassung
Systemische Therapie und Beratung stellt traumatisierten Menschen und ihren Familien einen affektiv haltenden therapeutischen Rahmen zur Verfügung, in dem die Dinge neu zueinander in Beziehung gesetzt werden können: das vielfältige Leben vor dem Trauma mit seinen sozialen und kommunikativen Bedeutungszusammenhängen, die traumatischen Erlebnisse, die ausbaufähigen Ressourcen, salutogenetische Fragen nach Sinn und Sinnfindung sowie der Verstehbarkeit der Ereignisse und der möglichen aktiven Einflussnahme darauf. Diese Verknüpfungen ermöglichen das Entstehen neuer positiver Zukunftsbilder. Legenden aller Kulturen und Narrative in vielen Familien zeigen Ressourcen auf, wie Menschen in Notsituationen ihre Resilienz stärken und Not bewältigen können, und können in der Therapie verwendet werden.

Abstract
Systemic therapy and counselling provide traumatised individuals and their families with an emotionally supportive therapeutic framework, within which various aspects of their experience can be reconnected and recontextualised: the diverse life before the trauma, with its social and communicative webs of meaning; the traumatic experiences themselves; the resources that can be further developed; salutogenic questions around meaning, sense-making, and the comprehensibility of what has happened – as well as the potential for active agency in response to it. These new connections make it possible to develop positive visions for the future. Legends from all cultures, as well as narratives passed down in many families, reveal inner resources that people draw upon to strengthen their resilience and cope with crisis – and these too can be integrated into the therapeutic process.
 

Manfred Prior:
Von Anfang an Zuversicht und eine gute Beziehung fördern: die optimale Vorbereitung von Therapie, Beratung und Coaching und die „Punkt, Punkt, Komma, Strich-Methode“ 

S. 288-29  

Zusammenfassung
Therapie, Beratung und Coaching können bei der Terminvereinbarung so vorbereitet werden, dass 

  • die Therapeutin zuversichtlich sein kann, dass sie mit der Klientin erfolgreich zusammenarbeiten kann
  • dass die Klientin zuversichtlich sein kann, dass sie mit der Therapeutin gut zusammenarbeiten kann und von ihr in Richtung ihrer Ziele gut unterstützt wird
  • Therapeutin und Klientin in Angebot und Erwartungen zueinander passen
  • von Anfang an ein gutes Arbeitsbündnis entsteht.

Ein Element dieser guten Vorbereitung ist die Ankündigung dessen, dass man zu Beginn der ersten Sitzung fragen wird, „was Sie denken, was ich wissen muss, damit ich bez. Ihres Anliegens auf Stand bin und Sie gut darin unterstützen kann, in Richtung Ihrer Ziele voranzukommen“. Für einen optimalen Umgang mit der Antwort auf diese Frage und für ein besonders gutes Verstehen der Ausgangs- und Problemsituation von Klientinnen hat Manfred Prior die „Punkt, Punkt, Komma, Strich-Methode“ entwickelt. Diese Methode des graphisch unterstützten, visualisierenden Verstehens wird erläutert und deren zahlreiche positive Wirkungen werden aufgeführt.

Abstract
Therapy, counselling and coaching can be prepared in such a way during the appointment process that 1. the therapist can be confident that she will be able to work successfully with the client, 2. the client can be confident that she will work well with the therapist and receive effective support in moving towards her goals, 3. therapist and client are well matched in terms of the offer and mutual expectations, and 4. a strong working alliance can develop right from the start. An important part of this preparation is informing the client in advance that, at the beginning of the first session, they will be asked: “What do you think I need to know in order to be up to date regarding your concern and to support you effectively in moving towards your goals?” To make the best possible use of the response to this question, and to gain a particularly clear understanding of a client’s initial situation and difficulties, the author developed the ‘Dot, Dot, Comma, Line’ method. This method of graphically supported, visual understanding is explained in detail, along with the many positive effects it can have.
 

Ingo Spitczok von Brisinski:
Erwachsene sind für Kinder und Jugendliche oftmals eine Zumutung – wie gelingt dennoch Zuversicht? 

S. 297-310 

Zusammenfassung
Skizziert werden nicht nur Anregungen aus der Etymologie: Negative wie positive Resonanz kann starke Zumutung bzw. Zuversicht erzeugen und ist mehr als eine Metapher: Synchrone Änderungen der elektrischen Hautleitfähigkeit von Psychotherapeut*in und Patient*in während der Psychotherapie sind Biomarker für die Vorhersage von Therapiewirksamkeit. Aspekte von Zumutung und Zuversicht werden zudem bezüglich parentifizierter Kinder und Jugend­licher, multipler Diagnosen, Psychopharmakotherapie, Pathological Demand Avoidance (PDA), Drehtür-Psychiatrie bei Bindungsstörungen sowie zur Priorisierung angerissen.

Abstract
This sketchbook not only presents ideas from etymology: negative or positive resonance can generate strong unreasonable demand or optimism and is more than a metaphor: synchronous changes in the electrical skin conductivity of psychotherapists and patients during psychotherapy are biomarkers for predicting the effectiveness of therapy. Aspects of unreasonable demand and optimism are also touched upon in relation to parentified children and adolescents, multiple diagnoses, psychopharmacotherapy, pathological demand avoidance (PDA), revolving door psychiatry in attachment disorders, and prioritisation.
 

Carmen C. Unterholzer:
Zuversicht und Zumutung als wesentliche Faktoren in gruppenpsychotherapeutischen Prozessen 

S. 311-322 

Zusammenfassung
Was bietet die Gruppenpsychotherapie, was die Psychotherapie mit Einzelpersonen nicht auch kann? Wann ist sie angeraten, wann nicht? Wie können Therapeut*innen in der ambulanten Praxis im Rahmen der Gruppenpsychotherapie Zuversicht bei ihren Klient*innen wecken und forcieren? Wie können sie das gegenseitige Sich-einander-Zumuten in der Gruppe passend begleiten? Zuversicht und Zumutung, für manche auch Zugehörigkeit, als wesentliche Faktoren in gruppenpsychotherapeutischen Prozessen, und natürlich die Frage, wie wir als Therapeut*innen mit Konflikten in Gruppen umgehen – darauf konzentriert sich dieser Beitrag.

Abstract
What does group psychotherapy offer that individual psychotherapy does not? When is it appropriate, and when is it not? How can therapists in outpatient settings, within the framework of group psychotherapy, evoke and foster confidence in their clients? How can they appropriately accompany the mutual approach to one another in the group? Confidence and demand, for some also belonging, as essential factors in group psychotherapeutic processes, and of course the question of how we as therapists handle conflicts in groups – this article focuses on these issues.
 

Dorothee Weinreich:
Mut zur Zuversicht – als Systemische Therapeutin in der Forensik

S. 323-330 

Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt die Anwendung der Systemischen Therapie in der Forensik. Die Autorin erklärt einige Grundlagen der Systemischen Therapie, die davon ausgeht, dass Probleme immer im Kontext sozialer Beziehungen und Systeme betrachtet werden müssen, und auf Stärken und Ressourcen fokussiert. Es werden besondere Herausforderungen der Arbeit in der Forensik beleuchtet, wie Widerstand von Klienten, unmotivierte Therapie und begrenzte Ressourcen innerhalb der Institutionen. Der Beitrag stellt auch Methoden und Techniken vor, die in der Systemischen Therapie genutzt werden, um den Klienten zu helfen, Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und dysfunktionale Verhaltensmuster zu verändern. Abschließend wird ein Fallbeispiel eines schizophrenen Patienten vorgestellt, das zeigt, wie systemische Interventionen in der forensischen Therapie angewendet werden können.

Abstract
This article describes the application of systemic therapy in forensic settings. The author explains some of the basics of systemic therapy, which assumes that problems must always be viewed in the context of social relationships and systems and focuses on strengths and resources. It highlights the particular challenges of working in forensic settings, such as resistance from clients, unmotivated therapy and limited resources within institutions. The article also presents methods and techniques used in systemic therapy to help clients take responsibility for their behaviour and change dysfunctional behaviour patterns. Finally, a case study of a schizophrenic patient is presented, showing how systemic interventions can be applied in forensic therapy.
 

Phillip Ozimek:
Zuversicht und Zumutung – Chancen und Risiken?
Die Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit

S. 331-343 

Zusammenfassung
Im Kontext der zunehmenden Bedeutung sozialer Medien für zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktionen untersucht dieser Beitrag die zugrunde liegenden Nutzungsmotive sowie deren Implikationen für das individuelle Wohlbefinden. Basierend auf der Sozialen Online-Selbstregulationstheorie (SOS-T) werden vier zentrale Motive identifiziert: Zugehörigkeitsstreben, Selbstdarstellung, sozialer Vergleich und Unterhaltung. Die differenzierte Betrachtung passiver und aktiver Nutzung offenbart divergente Effekte: Während passive Nutzung, charakterisiert durch reinen Konsum von Inhalten, mit negativen psychologischen Konsequenzen wie vermindertem Selbstwertgefühl, erhöhter Stressbelastung und depressiven Symptomen korreliert, begünstigt aktive Nutzung, die auf Interaktion und Selbstpräsentation abzielt, den Aufbau von Sozialkapital, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und kann das subjektive Wohlbefinden steigern. Der Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit ist somit facettenreich und stark von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen sowie Nutzungsmustern abhängig. Eine kritische Reflexion der eigenen Nutzungspraxis kann dazu beitragen, negative Effekte zu minimieren und positive Potenziale gezielt zu fördern.

Abstract
In the context of the increasing importance of social media for interpersonal communication and interaction, this article examines the underlying motives for use and their implications for individual well-being. Based on the Social Online Self-Regulation Theory (SOS-T), four central motives are identified: belonging, self-presentation, social comparison and entertainment. A differentiated consideration of passive and active use reveals divergent effects: While passive use, characterised by pure consumption of content, correlates with negative psychological consequences such as reduced self-esteem, increased stress and depressive symptoms, active use, which aims at interaction and self-presentation, promotes the development of social capital, strengthens the sense of belonging and can increase subjective well-being. The influence of social media on mental health is therefore multifaceted and strongly dependent on individual personality traits and usage patterns. Critical reflection on one's own usage practices can help to minimise negative effects and promote positive potential in a targeted manner.
 

Martina Pestinger:
50 Jahre IF Weinheim: Fachtag „Zuversicht & Zumutung“

S. 344-345

Titus Horsch:
An Tagen wie diesen – im Auge des Sturms. Eindrücke aus der Organisation des 50-jährigen Jubiläums des IF Weinheim

S. 346-347

Sascha Kuhlmann & Maren Hild:
Grußwort der Systemischen Gesellschaft

S. 348-349

Nikola Siller:
Grußwort DGSF zum 50. Geburtstag des IF Weinheim

S. 350-353

 

REZENSIONEN   

S. 354-362
 

TERMINE / VERANSTALTUNGEN   

S. 363-366
 

Systhema-Jahresregister 39. Jahrgang 2025   

S. 367-370

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Systhema - Heft 2 - 2025

VORWORT

Andreas Klink   
S. 116-118


Originalbeiträge

Daniel Craffonara:
Mitarbeiter*innengespräche systemischer gestalten       

S. 119-127   

Zusammenfassung
In diesem Beitrag beschreibt der Autor sein Vorgehen bei der Überarbeitung eines Leitfadens zur Gestaltung von jährlichen Gesprächen mit Mitarbeiter*innen eines Vereins im Kontext ­erneuerbarer Energien. Dabei sollte die neue Version dazu beitragen, dass die Gespräche systemischer gestaltet und der strukturierte Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften intensiviert werden. Beschrieben werden die sechs Phasen des Überarbeitungsprozesses. Im Anschluss wird die Entwicklungs- und Erprobungsphase des neuen Leitfadens reflektiert.

Abstract
In this article, the author describes his approach to revising a guideline for organizing annual meetings with employees of an association in the context of renewable energies. The new version should help to make the discussions more systemic and intensify the structured exchange between employees and managers. The six phases of the revision process are described. This is followed by a reflection on the development and testing phase of the new guidelines. 

 

Silvia Ellwanger, Birgit Marschall-Littwin, Paula Muthig:
Kinderschutz nach häuslicher Gewalterfahrung       

S. 128-136    

Zusammenfassung
In diesem Beitrag stellen die Autorinnen ein Gruppenangebot im Kontext von häuslicher ­Gewalt vor, das vor allem auf den Kinderschutz der im Haushalt lebenden Kinder fokussiert. Schwerpunkt ist das Ziel, dass die teilnehmenden Eltern ihre Kinder stärker in den Blick nehmen und ihnen nach dem Erleben von häuslicher Gewalt erneut Stabilität und Sicherheit vermitteln. Separate Workshops für Mütter und Väter werden angeboten. Die Autorinnen ­beschreiben Entstehungsgeschichte und Ausgestaltung des Angebotes und berichten im ­Anschluss über ihre Erfahrungen.

Abstract
In this article, the authors present a group programme in the context of domestic violence that focuses primarily on child protection for the children living in the household. The aim is for parents to take a closer look at their children and provide them with stability and security after experiencing domestic violence. Separate workshops are offered for mothers and fathers. The authors describe the history and organisation of the programme and then report on their experiences.

 

Nicole Hölker:
„Abschied auf Raten“ – Ein Kursangebot für Angehörige von Menschen mit Demenz       

S. 137-145   

Zusammenfassung
In diesem Beitrag stellt die Autorin ein Kursangebot zur Trauerbegleitung von Angehörigen von Menschen mit Demenz vor. Der Kurs bietet maximal zehn Teilnehmenden den passenden Rahmen für eine Auseinandersetzung mit der Erkrankung eines Angehörigen an Demenz und den damit verbundenen persönlichen Gefühlen und Unterstützungsbedarfen. Das Angebot besteht aus sechs aufeinander aufbauenden Modulen, bei Bedarf ergänzt um Einzelberatungsgespräche oder individuelle Seelsorge. Die einzelnen Module werden vorgestellt und abschließend zieht die Autorin ein erstes Fazit zu dem Kursangebot.

Abstract
In this article, the author presents a bereavement counselling course for relatives of people with dementia. The course offers a maximum of ten participants a suitable framework for dealing with the dementia of a relative and the associated personal feelings and support needs. The course consists of six consecutive modules, supplemented by individual counselling sessions or individual pastoral care if required. The individual modules are presented and the author concludes with an initial summary of the course programme.

 

Leveke Durst:
Entspannung mit Musik: Empfehlungen für Fachkräfte in sozialen Berufen       

S. 146-156  

Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Fachkräfte der sozialen Arbeit Musik selbstständig in ihren Alltag integrieren können, um die positiven Effekte von Musik präventiv zum Schutz vor Überlastungen zu nutzen. Die Autorin beschreibt zunächst Herausforderungen und Belastungen in sozialen Arbeitsfeldern, bevor sie dann auf positive Effekte von Musik für Entspannung und Wohlbefinden eingeht. Im Anschluss berichtet sie über die Entwicklung von Empfehlungen für den Einsatz von Musik im Alltag und die Gestaltung einer Website mit Tipps, Übungen und Musikbeispielen, die anschließend von einer kleinen Gruppe von Fachkräften erprobt und evaluiert worden sind. Diese Empfehlungen beziehen sich ­darauf, 1. wie sich Musik unterstützend im Alltag nutzen lässt, 2. wie Musik als Unterstützung zur Entspannung eingesetzt werden kann und 3. wie Menschen in ihrem Alltag selbst musikalisch aktiv werden können. Wenngleich alle neun befragten Fachkräfte unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen als individuell hilfreich empfanden, waren sich alle Teilnehmenden einig, dass der bewusste Einsatz von Musik positiv zum Wohlbefinden beigetragen hat.

Abstract
This article shows how social work professionals can independently integrate music into their everyday lives in order to utilise the positive effects of music as a preventative measure against overload. The author begins by describing the challenges and stresses in social work fields before going on to discuss the positive effects of music on relaxation and well-being. She then reports on the development of recommendations for the use of music in everyday life and the design of a website with tips, exercises and music examples, which were subsequently tested and evaluated by a small group of professionals. These recommendations relate to 1. how music can be used to support everyday life, 2. how music can be used to support relaxation and 3. how people can become musically active in their everyday lives. Although all nine professionals interviewed found different methods and approaches to be individually helpful, all participants agreed that the conscious use of music contributed positively to their well-being.

 

Galip Özdemir:
neoscript.ai: Digitale Transformation in der therapeutischen Praxis – Zwischen Effizienzgewinn und verbesserter Klientenbeziehung   

S. 157-163   

Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Softwarelösung neoscript.ai als Beispiel für die Digitalisierung therapeutischer und beraterischer Arbeitsabläufe. Es wird aufgezeigt, wie automatisierte Dokumentations- und Verwaltungsprozesse nicht nur administrative Entlastung ­bieten, sondern auch die Qualität des Klient*innenkontakts verbessern können. Anhand einer Analyse der Funktionalitäten werden Potenziale und Herausforderungen im Kontext systemischer Arbeit diskutiert.

Abstract
The present article examines the software solution neoscript.ai as an example of the digitalization of therapeutic and counseling workflows. It demonstrates how automated documentation, and administrative processes can not only reduce administrative burdens but also enhance the quality of client interactions. By analyzing the software's functionalities, the article discusses both the potential and the challenges of its use within the context of systemic practice.

 

Selma Haupt:
Point of View. Spielend Perspektivenvielfalt und -begrenzung erleben

S. 164-171

Zusammenfassung
In diesem Beitrag stellt die Autorin das Spiel „Point of View“ vor und erläutert, wie es sich in Ausbildungskontexten einsetzen lässt, um Perspektivwechsel zu ermöglichen und zu erlernen. Dabei geht sie zunächst auf das allgemeine Bildungspotenzial von Brettspielen ein. Im Anschluss beschreibt sie das Spiel und seinen didaktischen Einsatz für die Systemische Beratung. Abschließend diskutiert sie Chancen und Grenzen der Integration von Brettspielen in systemischen Ausbildungskontexten.

Abstract
In this article, the author introduces the game Point of View and explains how it can be used in educational contexts to enable and teach a change of perspective. She begins by discussing the general educational potential of board games. She then describes the game and its didactic use for systemic counselling. Finally, she discusses the opportunities and limitations of integrating board games into systemic training contexts.

 

Katja Knigge-Spötter:
Einführung einer Streitschlichtungsgruppe an einer weiterführenden Schule

S. 172-179

Zusammenfassung
In diesem Beitrag berichtet die Autorin sowohl über die Rahmenbedingungen als auch die Implementierung einer Streitschlichtungsgruppe in der 7. Jahrgangsstufe einer weiterfüh­ren­den Schule. Sie beschreibt zunächst die Implementierungsphase und konzeptuelle Grund­lagen des Angebotes. Im Anschluss reflektiert sie die Einbindung der Gruppe in das System Schule und daraus resultierende Herausforderungen in der praktischen Umsetzung der Streit­schlichtung. Abschließend benennt sie positive Auswirkungen der Streitschlichtungsgruppe für die einzelnen Gruppen im System Schule und formuliert Anregungen für zukünftige Modifikationen des Angebotes.

Abstract
In this article, the author reports on both the framework conditions and the implementation of a dispute resolution group in year 7 at a secondary school. She begins by describing the implementation phase and the conceptual basis of the programme. She then reflects on the integration of the group into the school system and the resulting challenges in the practical implementation of dispute resolution. Finally, she identifies the positive effects of the dispute resolution group for the different groups in the school system and formulates suggestions for future modifications to the programme.

 

Sven Witte:
Überlegungen zur Rolle von Kommunikation als Führungsinstrument in Organisationen

S. 180-189

Zusammenfassung
In diesem Beitrag beschäftigt sich der Autor zunächst mit Erwartungen an die Kommunikation von Führungskräften und an deren dialogische Kompetenzen. Danach beschreibt er Haltungen und Faktoren aus der personzentrierten Gesprächsführung, aus dem Konzept Empowerment und aus systemischen Ansätzen, von denen sich hilfreiche Anregungen für positive Rahmenbedingungen für Kommunikation als Führungsinstrument in Organisationen ableiten lassen. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass systemische Haltungen nicht nur eine positive Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden fördern, sondern auch dazu beitragen, eine Organisation als flexibles, miteinander verbundenes System zu betrachten, in dem Lösungen gemeinsam und auf Augenhöhe entwickelt werden.

Abstract
In this article, the author begins by looking at expectations of managers' communication and their dialogue skills. He then describes attitudes and factors from person-centred communication, from the concept of empowerment and from systemic approaches from which helpful suggestions for positive framework conditions for communication as a management tool in organisations can be derived. He comes to the conclusion that systemic attitudes not only promote a positive relationship between managers and employees, but also help to view an organisation as a flexible, interconnected system in which solutions are developed jointly and on an equal footing.

 

Jens M. Lang:
Regenerative Führung: Esoterische Träumerei oder wirkungsvoller Ansatz?

S. 190-197

Zusammenfassung
In diesem Beitrag widmet sich der Autor dem Konzept der Regenerativen Führung, das auf sich selbst und auf die Umwelt bezogene Aspekte von Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Dieses ganzheitliche Führungsmodell fördert ressourcenstärkendes, sinnorientiertes und sys­temisches Handeln, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeitenden zu ver­bessern und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erreichen. Ergänzt wird das Konzept durch das ITOP-Modell, das die Integration von Individuum, Team, Organisation und Planet betont und praktische Umsetzungsmöglichkeiten im betrieblichen Alltag aufzeigt. Der Artikel beschreibt konkrete Maßnahmen, wie Regenerative Führung in der Praxis verankert werden kann, etwa durch Zeitreserven für Führung, regenerative Elemente im Performance Management sowie Austauschformate. Ziel ist eine nachhaltige, ergebnisorientierte Führung, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die strategischen Anforderungen des Unternehmens berücksichtigt. 

Abstract
In this article, the author focuses on the concept of regenerative leadership, which combines self-centred and environmental aspects of sustainability. This holistic leadership model promotes resource-strengthening, meaning-orientated and systemic action in order to improve the health and well-being of employees and at the same time achieve the company's goals. The concept is supplemented by the ITOP model, which emphasises the integration of the individual, team, organisation and planet and demonstrates practical implementation options in day-to-day operations. The article describes specific measures on how regenerative leadership can be anchored in practice, for example through time reserves for leadership, regenerative elements in performance management and exchange formats. The aim is sustainable, results-orientated leadership that takes into account both the needs of employees and the strategic requirements of the company.

 

50 Jahre IF Weinheim

Haja Molter, Arist von Schlippe:
Das Weinheimer Modell der Familientherapie – ein Modell der Vielfalt

S. 198-201
 

REZENSIONEN    

S. 202-215

 

Nachrichten   

S. 216-219

 

TERMINE / VERANSTALTUNGEN    

S. 220-223

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Systhema - Heft 1 - 2025

VORWORT

Kerstin Schmidt 
S. 4-5

 

Themenschwerpunkt: Kreativität und Intuition

Interview

Kerstin Schmidt:
Interview mit Jürgen Kriz        

S. 6-14

 

Originalbeiträge

Wolfgang Loth:
Intuition-im-Kontext – Bewegung im Dazwischen        

S. 15-24

Zusammenfassung
Der vorliegende Aufsatz greift zunächst auf Überlegungen zurück, die 2001 im Rahmen des Weinheimer Symposions entstanden. Intuition erhält dabei den Anstrich eines „regen Grenzverkehrs“. Differenztheoretische Positionen spielen dabei eine Rolle. Mittlerweile setze ich weniger auf die reine Differenz als auf das Dazwischen als einem Ort, an dem sich Welten begegnen. Des Weiteren kommen Arbeiten zur Sprache, die seitdem eigene, teils kontroverse Akzente setzten. Das Verhältnis von Entwicklung und Ergebnis scheint mir dabei von Bedeutung. Und schließlich mache ich mir Gedanken, wie Intuition als eine humane Erscheinung bewahrt werden kann.

Abstract
Intuition-in-its-Context – The Move in Between
The present paper first reminds of a former version which discussed intuition as sort of an “agile border traffic”, metaphorically seen. To that, the theoretical concept of difference is crucial. In the meantime, I began to prefer to focus on the “in between” as the scene where “worlds are meeting”. Furthermore, some publications are mentioned which set a special course in the past two decades. In general, the relation of development and result seems to matter. Concludingly, I’m worried about the question how intuition can be preserved as a human emergence instead of being pocketed by means of artificial intelligence.

 

Thomas Reyer, Sandra Anklam:
Kreative Prozesse doppelt gerahmt: künstlerisch und systemisch        

S. 25-40

Zusammenfassung
Die Künstlerisch-Systemische Therapie (KST) stellt einen neuartigen therapeutischen Ansatz dar, der systemische und künstlerische Arbeitsweisen verknüpft, indem Entwicklungsprozesse gleichzeitig und gleichrangig als therapeutische und künstlerische Prozesse angelegt sind. In diesem Artikel werden beide Prozessverständnisse gegenübergestellt und jeweils erläutert, wie die beiden Perspektiven einander bereichern und erweitern können. Es geht auch darum, weiterführende und inspirierende Ideen aufzuzeigen, wie einerseits Systemiker*innen von der Kunst und andererseits Künstler*innen von der Systemik lernen können. Vor allem aber soll verdeutlicht werden, dass der integrative Therapieansatz zu einer anderen Prozessoffenheit und zu mehr Kreativität führen sowie mit seiner synästhetischen Interventionswirkung kom­plexe Entwicklungsprozesse tragen kann.

Abstract
Creative Processes, Doubly Framed: Artistic + Systemic
Artistic-Systemic Therapy (KST) is an innovative therapeutic approach that intertwines systemic and artistic methods by conceptualizing developmental processes simultaneously and equally as both therapeutic and artistic. This article contrasts these two process understandings and explores how each perspective can enrich and expand the other. Additionally, it presents inspiring ideas on how systemic practitioners can learn from art and how artists can benefit from systemic thinking. Most importantly, the article highlights how this integrative approach fosters greater openness in processes, enhances creativity, and, through its synesthetic intervention effects, supports complex developmental processes.

 

Alexandra Peischer:
Schreiben als Schlüssel zu Kreativität und Intuition        

S. 41-51

Zusammenfassung
Schreiben, vor allem kreatives Schreiben (in Abgrenzung zum literarischen, beruflichen und wissenschaftlichen Schreiben), öffnet den Zugang zu Kreativität und Intuition und leistet einen wertvollen Beitrag zu deren stetiger Entfaltung. Wie das gelingt und womit Kreativität und ­Intuition geübt werden können, zeigt dieser Beitrag. Er gibt eine kurze Einführung ins kreative Schreiben und stellt hilfreiche Tools für die Praxis vor.

Abstract
Writing, especially creative writing (as opposed to literary, professional and academic writing), opens up access to creativity and intuition and makes a valuable contribution to their continuous development. This article gives a short introduction to creative writing and provides tools for practice.

 

Volker Kiel:
Der Einsatz von analogen-bildhaften Verfahren in der Systemischen Beratung: Die Resonanzbildmethode         

S. 52-67

Zusammenfassung
In der hier beschriebenen Beratungspraxis wird den Klient*innen mithilfe analoger Verfahren der Zugang zu ihrem bildhaften Denken ermöglicht, wobei über bildhaften Ausdruck ein ­Erkennen in der sinnlichen Wahrnehmung vielmehr intuitiv-emotional als rational-logisch ­geschieht. Während der Beratung bringt der*die Klient*in über ein gemaltes Bild ihre subjektive Vorstellung von ihrem Anliegen zum Vorschein, wobei diese Vorstellung durch ihre ­gegenwärtige Befindlichkeit eingefärbt ist. Durch das Betrachten dieses sogenannten Initial­bildes und das sprachliche Erfassen des im Analogen intuitiv Einsehbaren wandelt sich urplötzlich die Sichtweise auf das Gemeinte und somit dessen Bedeutung. In Gruppen fahren wir nach dem Initialbild mit dem Resonanzbild fort. Resonanzbilder sind spontane bildhafte Reaktionen, die bei einem Teilnehmenden durch ein Bild bzw. durch ein Wort eines anderen Teil­nehmenden ausgelöst werden. In diesen Bildern können wesentliche Hinweise über ­unsere Bedürfnisse, Interessen oder über unsere Entwicklung enthalten sein – etwas uns ­Wesenhaftes.

Abstract
In the coaching practice described here, clients are given access to their pictorial thinking using analogue methods. Through pictorial expression, recognition in sensory perception occurs more intuitively and emotionally than rationally and logically. During the consultation, clients use a painted picture to bring to light their subjective idea of ??their concern, whereby this idea is colored by the current state of mind they have. By looking at this so-called initial picture and verbally grasping what is intuitively visible in the analogue, the view of what is meant and thus its meaning suddenly changes. In groups, after the initial picture, we continue with the resonance picture. Resonance pictures are spontaneous pictorial reactions that are triggered in a participant by a picture or a word from another participant. These pictures can contain essential information about our needs, interests or development – something intrinsic to us.

 

Erfahrungsbericht

Diana Semmler:
Und täglich grüßt der Selbstwert-Topf. Erfahrungsbericht über den regelmäßigen Einsatz der Methode „Selbstwert-Topf“ im systemischen Beratungssetting        

S. 68-71

Zusammenfassung
In dem Artikel beschreibt die systemische Beraterin Diana Semmler aus Köln ihre Erfahrungen mit der Methode „Selbstwert-Topf“ im systemischen Beratungssetting. Diese von Virginia Satir inspirierte Methode dient dazu, das Selbstwertgefühl von Klientinnen und Klienten visuell darzustellen. Frau Semmler setzt die Methode regelmäßig zu Beginn und Ende ihrer Beratungen ein, um das Bewusstsein ihrer Klientinnen und Klienten für die eigenen Bedürfnisse und Emotionen zu fördern und Verhaltensänderungen zu unterstützen. Die Methode zeigt positive Ergebnisse, hilft aber nicht allen Klient*innen gleichermaßen.

Abstract
Diana Semmler describes using the "Self-Worth Pot" method in systemic counseling, where clients draw a pot to represent their self-worth. The method is applied at the start and end of sessions to raise awareness of needs and emotions, and to support behavioral change through regular repetition. While it works well for some clients, it’s not suitable for all. Semmler emphasizes that focusing on self-worth benefits both the clients and herself as a counselor.

 

Impulse

Tanja Rohrer, Kathrin Iten:
Ein intuitiver Gedankenwirbel – Ein Schreibstück von DAS.VENTIL        

S. 72-79

Zusammenfassung
Mit einem Schreibstück nimmt DAS.VENTIL die Lesenden mit in ihren Gedankenwirbel zu ­Intuition und Kreativität. Braucht es die Kreativität für die Idee oder die Idee für die Kreativität? Wie viel vom Nichts brauchen wir, damit intuitive Kreativität passieren kann? Wie kann Kreativität erfahrbar gemacht werden? Tanja Rohrer und Kathrin Iten geben sich Zeit und Raum, um mit einer Leichtigkeit und viel Spielfreude über diese Fragen nachzudenken und so neue Gedanken anzustoßen.

Abstract
With this piece of writing, DAS.VENTIL takes readers on a wild journey of thoughts on intuition and creativity. Do we need creativity to spark an idea, or is it the other way around? How much of nothingness is needed for creativity to happen? How can creativity be made tangible? Tanja Rohrer and Kathrin Iten give themselves the freedom of time and space to explore these questions with lightness and playful curiosity —setting new thoughts in motion along the way.

 

Anna Gernat:
Wissenschaft oder Kunst? Hauptsache kreativ!         

S. 80-90

Zusammenfassung
In diesem Artikel wird die Verbindung von systemischem Arbeiten und künstlerischer Kreati­vität hervorgehoben. Die Autorin plädiert dafür, systemisches Handeln nicht nur als wissenschaftlichen Prozess, sondern auch als kreativen Akt zu betrachten, der mit Intuition, Empathie und Spontaneität arbeitet. Der Artikel fordert dazu auf, sich selbst als kreatives Instrument zu begreifen, Vertrauen in den Prozess zu entwickeln und schöpferische Elemente wie Kreativität, Intuition und Originalität in die Arbeit einfließen zu lassen. Kunst und systemisches Arbeiten teilen viele Gemeinsamkeiten, besonders im Hinblick auf den kreativen, unvorhersehbaren Prozess, der Raum für neue Perspektiven und Veränderung lässt.

Abstract
This article highlights the connection between systemic work and artistic creativity. The author advocates for viewing systemic action not only as a scientific process but also as a creative act that works with intuition, empathy, and spontaneity. The article encourages embracing oneself as a creative tool, developing trust in the process, and incorporating creative elements like creativity, intuition, and originality into the work. Art and systemic work share many similarities, especially in terms of the creative, unpredictable process that allows space for new perspectives and change.

 

Würdigungen

S. 91-96

 

REZENSIONEN

S. 97-103

 

Nachrichten    

S. 104-106

 

TERMINE / VERANSTALTUNGEN

S. 107-110

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