FAP, ACT und die Gestaltung der therapeutischen Beziehung

<Workshop 18>

Norbert Schneider, Sabine Svitak
11.11.2017, ganztägig (09:00 bis 12:00 und 14:00 bis 18:00 Uhr)

FAP (Funktional-Analytische Psychotherapie) ist eine intime und emotional intensive kontextuelle Verhaltenstherapie, in der die therapeutische Beziehung als zentrales Vehikel für Veränderung dient. Während ACT stärker auf die Beziehung zum eigenen Erleben fokussiert, befasst sich FAP mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Zusammenspiel miteinander bilden ACT und FAP ein besonders dynamisches Duo!

FAP-Therapeuten achten darauf, wie die sozialen und emotionalen Probleme und Fortschritte ihrer Klienten im Hier und Jetzt der therapeutischen Begegnung in Erscheinung treten (Bewusstheit). Sie versuchen, sozial und emotional herausfordernde Situationen in der Therapiesitzung zu aktualisieren, an denen ihre Klienten (und auch sie selbst) wachsen können (Mut). Sie bemühen sich, authentische und intensive therapeutische Beziehungen zu entwickeln (therapeutische Liebe), um einflussreiche „soziale Verstärker“ zu werden und ihre Klienten zu befähigen, auch jenseits des Therapieraums erfüllende und intime Beziehungen zu entwickeln.

Ziele des Workshops

Einige der Fragen, auf die wir im Workshop in praxisnahen Reflexionen sowie über das eigene Erleben Antworten suchen werden: Wie gehen wir damit um, wenn sich das „Problemverhalten“ der Klienten auch in der Therapiesitzung zeigt? Wie können wir relevante Prozesse wie Vermeidung in der Sitzung selbst feststellen? Wie können wir herausfordernde Situationen in der Therapie herstellen, an denen unsere Klienten und wir wachsen können? Wie können wir den Kontakt zu unseren Klienten möglichst intensiv gestalten, um starke „soziale Verstärker“ für Akzeptanz und Veränderung zu werden? Wie viel dürfen wir von uns selbst in der Therapiebeziehung zeigen? Wie können wir Beziehungswerte wie Intimität, Echtheit und Offenheit in unseren Therapien verwirklichen? Wie können wir Therapeuten ACT-Prozesse in der Therapiebeziehung vorleben? Wie können wir Akzeptanz durch einen „funktionalen“ Blick auf unsere Klienten fördern? Wie kann die Therapiebeziehung eine authentische und „reale“ Beziehung werden? Wie gehen wir mit unserer eigenen Verletzlichkeit um? Wie können wir das „Beobachterselbst“ nutzen, um aus unproduktiven oder malignen Interaktionen mit Klienten auszusteigen?

Zielgruppe

Anfänger und Fortgeschrittene, keine Voraussetzungen