ACT, die Matrix, RFT – Was ist interessant für die Arbeit im Suchtbereich?

<Workshop 19>

Maria Kensche, Klaus Ackermann, Thorsten Kienast
11.11.2017, ganztägig (09:00 bis 12:00 und 14:00 bis 18:00 Uhr)

Die Arbeit mit Menschen, die eine Abhängigkeitserkrankung aufweisen, ist für viele Therapeuten eine große Herausforderung. Untersuchungen zeigen, dass ACT hier wirksam eingesetzt werden kann, um psychische Flexibilität zu fördern. Dabei geht es einerseits darum, einen Kontext zu fördern, in dem Richtungen und Werte wieder handlungsleitende Bedeutung gewinnen können. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, belastendes psychisches Erleben, beispielsweise Suchtdruck, Hilflosigkeit, Angst, Wut oder Enttäuschung, in seiner funktionalen Qualität zu verändern. Weil es in seiner Methodik sehr stark auf konkrete Übungen und eine erlebnisorientierte Praxis ausgerichtet ist, geht eine erfolgreiche Umsetzung weit über rein kognitives Umstrukturieren hinaus.

In diesem Workshop werden die Teilnehmer lernen, wie sie mit Hilfe der ACT ein funktionales Setting für die Behandlung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen herstellen können, das sich sowohl in der Gruppen- als auch in der Einzeltherapie gut umsetzen lässt. Vermittelt werden einerseits die sechs Grundprozesse des Hexaflex. Darüber hinaus wird in die praktische Arbeit mit einer vereinfachten Version der ACT-Matrix eingeführt. In der ACT-Matrix sind die Kernprozesse des Hexaflex kompakt zusammengeführt, was das Vermitteln psychischer Flexibilität für viele Therapeuten einfacher macht.

Um das allgemeine Verständnis der ACT zu fördern, werden die wesentlichen Grundlagen aus Sicht der Bezugsrahmentheorie erklärt. Dadurch soll es jedem Teilnehmer möglich werden, selbständig therapeutische Vorgehensweisen abzuleiten. Unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage wird die Stellung der ACT in der psychotherapeutischen Behandlung von Suchterkrankungen zusammengefasst und kritisch diskutiert.

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich an alle, die in ihrer Arbeit funktionale kontextuelle Prinzipien effektiv umsetzen möchten – nicht nur in der Behandlung von Suchterkrankungen.