Aufbau der Weiterbildung
1. Seminar: 4 Tage
Supervision – professionelles Handeln als systemische*r Supervisor*in
2. Seminar: 4 Tage
Rahmenbedingungen und Auftragsklärung im Supervisionsprozess
3. Seminar: 4 Tage
Supervision als eigenständiges prozessorientiertes Vorgehen
4. Seminar: 4 Tage
Teamsupervision
5. Seminar: 4 Tage
Präsenz und Professionalität als systemische*r Supervisor*in
6. Seminar: 4 Tage
Professionelles Handeln in größeren Systemen
7. Seminar: 5 Tage
Abschluss, Abschied und Ausblick
Intervision
80 LE*
Nachgewiesene Praxis
50 LE protokollierte Beratung/Supervision
Eigenarbeit/Literaturstudium
20 LE
Abschlussarbeit
Zertifikat Systemische Supervision
* Eine LE (Lerneinheit) entspricht 45 Minuten.
Grundlagen der aufbauenden Weiterbildung
Systemische Supervision ist eine Beratungsform, die berufliches Denken und Handeln von Supervisoren und Supervisorinnen begleitet, um hilfreich und förderlich zu sein für den weiteren supervisorischen Prozess. Sie ist ein professionelles Verfahren der Beobachtung und Reflexion von Prozessen in Beratung und Therapie. Systemische Supervisorinnen und Supervisoren beziehen sich dabei auf unterschiedliche systemische Theorien. Eine einheitliche Theorie darüber, was Supervision sein könnte, liegt noch nicht vor.
Wir beschreiben Systemische Supervision als eine Beobachtung der Beobachtung (von der Kybernetik I. und zur Kybernetik II. Ordnung) und unterscheiden zwischen „beobachteten Systemen“ und „beobachtenden Systemen“.Supervisor*innen lernen, mit ihren Supervisand*innen eine Meta-Perspektive einzunehmen.
Die Aufmerksamkeit in der Supervision richtet sich auf die Interaktion zwischen Beobachter*in und beobachtetem System. Das bedeutet, dass der im Supervisionsprozess entstehende Erkenntnisgewinn abhängig ist vom jeweils zu beobachtenden System. Die Rolle des Supervisors/der Supervisorin und der Supervisand*innen und deren Einfluss auf das beobachtete System werden in den Prozessverlauf mit einbezogen.
Systemische Supervision orientiert sich an Konzepten von Neutralität, Neugier, Allparteilichkeit, Wertschätzung und Respekt vor beteiligten Personen. Kontextsensibilität und Genderperspektive werden in den Blick genommen. Respektlosigkeit eigenen Ideen und Hypothesen gegenüber fördert die Haltung, dass Supervisanden autonom und selbstverantwortlich als Experten ihrer selbst handeln.
Voraussetzungen für die Zertifizierung der Weiterbildung Systemische Supervision durch das IF Weinheim
Die Weiterbildung umfasst 29 Seminartage. Hinzu kommen noch 80 zu absolvierende LE Intervision. Um das Zertifikat IF Weinheim zu erhalten, müssen 50 LE dokumentierte Beratung/Supervision nachgewiesen und 20 LE Eigenarbeit/Literaturstudium geleistet werden sowie eine Abschlussarbeit vorliegen, die einen Supervisionsprozess beschreibt.
Voraussetzungen für die Erteilung des Weiterbildungsnachweises der Ausbildung Systemische Supervision durch die Systemische Gesellschaft (SG)
- In Verbindung mit dem Weiterbildungsnachweis „Systemische Beratung SG“ oder „Systemische Therapie und Beratung SG“ ermöglicht dieses Zertifikat auch die Erlangung des SG-Weiterbildungsnachweises „Systemische(r) Supervisor(in)“
- Ohne Weiterbildungsnachweis „Systemische Beratung SG“ oder „Systemische Therapie und Beratung SG“ sind zu dessen Erlangung zusätzlich weitere 10 Seminartage erforderlich sowie ein Nachweis von 100 schriftlich dokumentierten SV/Beratungssitzungen während der SV-Weiterbildung. Hierfür anrechenbare Seminare können von den Dozen*innten/der Geschäftsstelle erfragt werden. Interessent*innen von anderen Weiterbildungsinstituten können in einem Informationsgespräch klären, ob sie die Voraussetzungen erfüllen.
Seminarinhalte
Der Seminarteil ist in die folgende Themen unterteilen:
1. Seminar: Supervision – professionelles Handeln als systemische*r Supervisor*in
4 Tage
Supervisionsfelder:
- Systemische Supervision als Erkundung von Wirklichkeitskonstruktionen im Feld professionellen Handelns
- Systemische Supervision als Metaperspektive – Beobachtung der Beobachtung (Kybernetik I. und II. Ordnung)
- Die Rolle der Supervisor*in sowie der Supervisand*in und deren Einfluss auf das beobachtete System
2. Seminar: Rahmenbedingungen und Auftragsklärung im Supervisionsprozess
4 Tage
- Klären und gestalten von Aufgaben/Aufträgen sowie Funktionen und Rollen
- Gestaltung von Dreieckskontrakten
- Einflüsse von Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Kontexten
3. Seminar: Supervision als eigenständiges prozessorientiertes Vorgehen
4 Tage
- Das Zusammenspiel von Haltungen und Tools
- Fallsupervision in psychosozialen, klinischen und unternehmerischen Kontexten
- Umgang mit Neutralität und Allparteilichkeit im Supervisionsprozess, Nutzen von Unterschieden
4. Seminar: Teamsupervision
4 Tage
- Beschreibungen von Teams und Teamdynamiken
- Unterstützend arbeiten bei herausfordernden, konflikthaften und belastenden Arbeitssituationen
- Aktivieren und nutzen vorhandener Ressourcen
5. Seminar: Präsenz und Professionalität als systemische*r Supervisor*in
4 Tage
- Berufsbilder in systemischer Supervision
- Aspekte „kultureller Passung“
- Persönliches Kompetenzprofil
6. Seminar: Professionelles Handeln in größeren Systemen
4 Tage
- Systemtheoretische Konzepte als Folie für die Arbeit in größeren Systemen
- Der Umgang mit expliziten und impliziten institutionellen und individuellen Erwartungen
- Entwickeln von Beobachtungs- und Interventionsbezugspunkten
- Veränderungsprozesse begleiten
7. Seminar: Abschluss, Abschied und Ausblick
5 Tage
- Abschluss von Supervisionsprozessen
- Abschiedsmuster erkennen und einbeziehen
- Bilanzierung und Evaluation des Gesamtprozesses eines supervisorischen Prozesses und der Ausbildung
Kosten
Die Weiterbildung kostet ab 01.01.2024 insgesamt € 4.091,-.
Darin enthalten sind alle Seminargebühren sowie Aufnahme- und Zertifikatsgebühr:
7 Seminare (29 Tage): € 3.741,-
Aufnahme-, Verwaltungs- und Zertifikatsgebühr: € 350,-
Nicht enthalten sind die Kosten im Seminarhaus.
Die Kosten reduzieren sich um € 175,- (Aufnahme- und Zertifikatsgebühr) für Teilnehmer*innen, die bereits eine Ausbildung am IF Weinheim absolviert haben.
Hier finden Sie Informationen zu finanziellen Fördermöglichkeiten der Ausbildung.
Teilnahmevoraussetzungen
- Hochschul- oder Fachhochschulstudium
- 5 Jahre Berufserfahrung
- Abgeschlossene Weiterbildung Systemische Beratung bzw. Systemische Therapie oder Systemisches Coaching an einem Institut der SG/DGSF oder modularer Teil der Weiterbildung SI Kompakt
- Möglichkeit zur praktischen Arbeit als externe*r Supervisor*in/Personal-/Systemberater*in oder im Rahmen des Dienst-/Arbeitsauftrages
- Bereitschaft zu projektorientiertem Lernen in Intervisionsgruppen
- Anmeldung mit Bewerbungunterlagen bei der Geschäftsstelle
Informationsgespräche
Bei offenen Fragen und Abklärung von Teilnahmevoraussetzungen besteht die Möglichkeit, ein persönliches Informationsgespräch mit einem Lehrtherapeuten/einer Lehrtherapeutin zu führen.
Die Mailadressen der Dozent*innen finden Sie hier.
Termine und Anmeldeverfahren
Aufbauende Weiterbildung Systemische Supervision
Aufbauende Weiterbildung Systemische Supervision
24SI-02-00
Beginn: November 2024, 1. Seminar: 04.11.-07.11.2024
Leitung: Jens Förster und Dennis Haase
Ort: Für Interessent*innen im Raum Nordwestdeutschland
Seminarorte: Paderborn, Springe und Bielefeld
Alle Termine und weitere Infos hier
25SI-01-00
Beginn: April 2025, 1. Seminar: 01.04.-04.04.2025
Leitung: Jens Förster, Anja Gierse
Ort: Für Interessent*innen im Raum Südwestdeutschland
Seminarorte: Grasellenbach im Odenwal und Vallendar/Nähe Koblenz
Alle Termine und weitere Infos hier
25SI-02-00
Beginn: Oktober 2025, 1. Seminar: 28.10.-31.10.2025
Leitung: Dennis Haase, Eva Kaiser-Nolden
Ort: Für Interessent*innen im Raum Westdeutschland
Seminarorte: Vallendar/Nähe Koblenz und Bielefeld
Alle Termine und weitere Infos hier
Die Übernachtung im Seminarhaus wird während des Seminars empfohlen, da abends in Triaden (3 Personen) das am Tag Erfahrene mit speziellen inhaltlichen Anregungen und Impulsen vertieft wird. Alle Teilnehmer*innen werden mit der Anmeldung zum Seminar von der Geschäftsstelle zur Übernachtung und Verpflegung im jeweiligen Seminarhaus angemeldet. Die Kosten sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Bei Stornierung von Seminaren durch Teilnehmer*innen müssen diese auch das Seminarhaus absagen.