Systhema - Heft 3 - 2000

Vorwort

Cornelia Tsirigotis

Originalbeiträge

Charlotte Strobl:
Systemisches und kindertherapeutisches Arbeiten im Vorschulbereich. Entwicklungsmöglichkeiten im Integrationskindergarten

Zusammenfassung:

Geschildert wird die therapeutische Arbeit mit behinderten und nichtbehinderten Kindern, die einen Integrationskindergarten besuchen. Basierend auf der Grundhaltung der humanistischen Psychologie kommen vorwiegend gestalttherapeutische und spieltherapeutische Herangehensweisen zum Einsatz. Der Artikel zeigt, in welcher Weise sich diese Methoden mit der systemischen Perspektive und familientherapeutischem Arbeiten verknüpfen lassen. Im Zentrum der Betrachtung stehen die Ressourcen eines integrativen Modells, sowohl in Bezug auf die Integration sehr verschiedener Kinder in einer Institution, als auch in Bezug auf die Integration verschiedener Methoden in einem Konzept.

Summary:

This article will describe work with both disabled and not disabled infants who attend an integration kindergarten. Gestalt- and play-therapy is used, based upon humanistic psychology. The article will demonstrate how these methods are connected through systemic perspective and family therapy work. Central to this approach are the resources of an integrative model, both for the integration of different children, and of different methods within the same concept.

Stephanie Haine:
„Zeig mir was Du kannst“ - Ressourcenorientierte kindertherapeutische Begleitung in der Familienberatung

Zusammenfassung:

Die ressourcen- und lösungsorientierte Perspektive ist in der Kindertherapie bisher eher wenig erforscht worden. Doch gerade in der Kindertherapie ist es wesentlich, die Stärken und Fähigkeiten zu aktivieren, sowie die Lösungsideen der Kinder zu respektieren. Im vorliegenden Beitrag werden eine Reihe von praktischen Umsetzungsmöglichkeiten beschrieben und dieser Prozess im Kontext von konzeptionellen Überlegungen im Rahmen einer Familienberatungsstelle diskutiert.

Summary:

„Show me what you are able to do“ - Ressources- and Solutionfocused Child Therapy in a Family Counseling Office

Research of ressources- and solution-focused perspectives as to child therapy hasn't been very extensive yet. In contrast to that especially in the realms of child therapy it seems to be crucial to activate strenghts and abilities, as well as to respect solution ideas of the children. The present paper describes possibilities to realize the ideas mentioned. This will be discussed in the context of conceptual frameworks of a family counseling office.

Angela Eberding, Arist von Schlippe:
Cigerim yaniyor - Meine Leber brennt. Sprache und Kultur in der systemischen Familienmedizin

Zusammenfassung:

Die Gesundheitsberatung von MigrantInnen ist oftmals mit einer großen Komplexität verbunden und stellt damit spezifische Anforderungen an das medizinische und psychosoziale Personal. Wenn Kommunikations- und/oder Kooperationsprobleme nicht einseitig als „mangelnde Compliance“ der PatientInnen nicht-deutscher Herkunft interpretiert werden sollen, muß in der Kommunikation eine gemeinsame und gleichberechtigte Konstruktion der Bedeutungen von Krankheit und Krankheitsprozessen erreicht werden. In diesem Beitrag werden systemische Interventionen beschrieben, es ermöglichen, die jeweils kulturspezifischen Bedeutungen von Krankheit und von Behandlungsmaßnahmen zu erfragen, zu reflektieren und sich darüber auszutauschen.

Mary Catherine Bateson:
Sechs Tage Sterben

Erfahrungsberichte

Walter Koll:
Tod, wo ist dein Stachel?

Eine Tagesveranstaltung mit systemischen Elementen für Pflegende einer onkologischen Station der Uni-Kliniken Bonn-Venusberg

Zusammenfassung:

In diesem Beitrag wird beschrieben, wie systemische Elemente, besonders Skulpturarbeit, hilfreich im Umgang mit Sterben und Tod eingesetzt werden können. Im Arbeitskontext „Klinikseelsorge“ entstand ein Projekt, das den Pflegenden die belastende Arbeit mit Sterbenden und ihren Angehörigen und die eigenen Auseinandersetzung mit dem Todes erleichtert.

Cornelia Tsirigotis:
„...mit Adleraugen seinen Weg beobachten...“

Gespräche mit griechischen Müttern über die Behinderung ihrer Kinder, ihre Sorgen, Kräfte und Wünsche

Zusammenfassung:

Wie entwickeln Frauen in einem anderen gesellschaftlichen Kontext Kräfte, mit der Behinderung ihrer Kinder umzugehen? Das war meine Ausgangsfrage für dieses Gespräch, das ich im Juli mit zwei Frauen in Athen zum Thema „Bewältigungsressourcen“ geführt habe. Immer wieder zeigte sich jedoch, dass es mehr um den individuellen Umgang mit Problemen und Lösungen als um kulturelle Unterschiede oder Gemeinsamkeiten geht. Aus dem Gespräch entflechten sich persönliche Geschichten von 15 Jahren Leben mit Behinderung und chronischer Krankheit, die mir (wieder einmal) deutlich machen, dass es nämlich das „richtige“ Coping und die Verarbeitung oder Bewältigung als abschließbaren Prozess nicht gibt. Widersprüche und Ambivalenzen bleiben nebeneinander stehen.

Summary: „Watching your Path with Eagleyes“.

Conversations with mothers in Greece about their childrens' disabilities, their concerns, their strengths and their wishes ...

How do women in another social context develop strengths to deal with the disability of their children? This was the basic question and point of departure for the conversation I had with 2 women in Athens / Greece on the theme „Resources for Coping“ last July. Again and again it became obvious, that it was rather about dealing with problems and solutions individually than about cultural differences. Personal stories of 15 years of disability and chronical disease were weaving out of the conversation, which (again) make clear, that there is no „right way“ of coping, assimilating and overcoming as a concluding process. Contradictions and ambivalences may remain side by side.

Cornelia Hennecke:
¡Meine Psychose war nicht krankhaft ...“ - Reflexionen zu einem Genesungsprozess

Zusammenfassung:

Eine 38-jährige Patientin beschreibt im Zusammenhang mit der abschließenden Reflexion des Therapiezeitraumes Teile ihrer Auseinandersetzung mit psychischer Erkrankung. Sie reflektiert ihre psychische Erkrankung als Geschichte einer Genesung. Dabei unterscheidet sie einen für sie insgesamt „nicht krankhaften“ Prozesses von einer anfänglich akuten Phase, die diagnosebildend als Krankheit beschrieben wird. Aus dem Vorschlag, diese Ideen den therapeutisch Tätigen als Anregung zur Verfügung zu stellen, ist der folgende Artikel entstanden.

Kathrin Stangl:
Lieber Sitzboogie als Krankengymnastik

Zusammenfassung:

Zum ersten Mal bot sich für die Schüler der Abschlussstufe einer Schule für Körperbehinderte die Gelegenheit, in einer Tanzschule die Anfänge des klassischen Tanzrepertoires zu erlernen. Der folgende Erfahrungsbericht schildert, welche therapeutischen und integrativen Wirkungen dabei zu beobachten waren.

Beate Alefeld:
Trauerarbeit mit Kindern

Diskussion

Wolfgang Loth:
„Wem gehört die Veränderung?“ Was ein Psychotherapeutengesetz nicht berücksichtigt: Die KlientInnen geben den Ton an.

Berufspolitische Perspektiven


Betrifft: Wissenschaft
Rezensionen
Abschlussarbeiten-Börse
Nachrichten
Termine/Veranstaltungen/Kleinanzeigen

Register Jahrgang 2000, Band 14

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Systhema - Heft 2 - 2000

Vorwort

Hans Schindler
Call for Papers

Berufspolitische Perspektiven

Jürgen Hargens:
„Systemisch? Anerkennung? Kassenfinanzierung? Viel- oder Einfalt? Beginn eines Multilogs? Oder: Einige letzte Worte...?“

Ein Interview mit Arist von Schlippe und einige Anmerkungen

Zusammenfassung:

Die Idee zu diesem Interview entstand im Zusammenhang mit dem Anerkennungsverfahren der systemischen Therapie, der Ablehnung, der Rezension des dem Anerkennungsverfahrens zugrundeliegenden Buches von Schiepek durch Wolfgang Loth *1), der darauf hinwies, die Ablehnung zu nutzen, für sich selber eine Positionsbestimmung der Entwicklung der systemischen Therapie zu versuchen. Mir (J.H.) gefiel diese Idee - einfach um aus dem Klagen und Lamentieren über den Alltag herauszukommen und um inhaltlich-fachliche wie politische Perspektiven zu gewinnen - unter Ausnutzen systemischer Konzepte. Und da Arist von Schlippe als Vorsitzender der Systemischen Gesellschaft mitten in diesen Debatten steht, dachte ich, es könnte mir helfen, mit ihm darüber zu sprechen.

1) Loth, Wolfgang (2000). Wer hat Angst vor Systemischer Therapie? Von den Herausforderungen eines weit gewordenen Feldes. In: Systhema 14(1), pp. 98-108.

Originalbeiträge

Haim Omer:
„Einen Brief schreiben, wenn die Therapie ungünstig zu Ende gegangen ist?“ *1)

Zusammenfassung:

Vorgeschlagen wird ein post-therapeutischer Brief, mit dem auf misslungene Beendigungen reagiert werden kann, wenn der Klient nicht mehr für einen korrigierenden Dialog erreichbar ist. Es wird davon ausgegangen, dass sich ein schlechter Therapieabschluss aus einer negativen komplementären Beziehung entwickelt, in der das Vorgehen des Therapeuten die Nichtkooperation des Klienten in einer sich selbst aufrechterhaltenden Schleife steigert und umgekehrt. Der Brief versucht auf diesen Prozess einzugehen. Fallbeispiele erläutern die Prinzipien des Briefaufbaus und seine möglichen Wirkungen auf Problemverhalten sowie auf die zwischenmenschliche Atmosphäre zwischen Therapeuten und Klienten.

1) Haim Omer (1991). Writing a post-Scriptum to a badly ended therapy.
In: Psychotherapy 28(3), pp. 484-492 (leicht gekürzt).

Wir bedanken uns bei der Redaktion von „Psychotherapy“ für die Abdruckgenehmigung.

Gabriela M. Klöber:
„Psychotherapeutisches Arbeiten mit der Metapher einer Narzisse“

Zusammenfassung:

Das Arbeiten mit Metaphern, besonders mit der Metapher einer Narzisse, hat sich als eine Methode der Veranschaulichung in der Psychotherapie mit männlichen und weiblichen Jugendlichen als sinnvoll erwiesen. Diese Methode wird eingebettet in systemische und tiefenpsychologische Elemente.

Das Arbeiten mit der Metapher einer Narzisse hilft den Jugendlichen einen Zusammenhang herzustellen zwischen ihrer Biografie, ihrer Persönlichkeit, erlebten Problemen und ihrem aktuellen Verhalten. Durch die Anwendung dieser Metapher lernen sie sich selbst besser zu verstehen und zu ‚be-greifen' im wörtlichen Sinn. Dieses bietet eine gute Grundlage zum Erkennen und Nutzen der eigenen positiven Ressourcen und ermöglicht Entscheidungen bez. eigener Veränderungen bzw. der Entwicklung eigener Handlungsalternativen.

In diesem Artikel werden die einzelnen Schritte der Arbeit mit der Metapher einer Narzisse erläutert.

Johannes Herwig-Lempp:
„Aus Erfolgen lernen: Ein Instrument der Selbstevaluation“

Zusammenfassung:

Es gibt gute Gründe dafür, unsere Erfolge zum Thema fachlicher Reflexion zu machen: Das Sprechen über Erfolge trägt zur Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität bei. Indem wir uns die geglückten Situationen vergegenwärtigen, können wir aus ihnen lernen und sie für zukünftige Situationen nutzen. Der Autor stellt einen einfachen Leitfaden vor, mit dem Teams in strukturierter Form ihre Erfolge „ausschlachten“ können - und der sich nicht zuletzt auch für erfolgsorientierte Gespräche mit KlientInnen eignet.

Erfahrungsberichte

Karl Hobl und Reinhard Schmidt:
„Von der Lust und Last, ums Eck zu lieben'. Die systemische Sicht als Schlüssel zum Verständnis von Familien (-prozessen)“

Zusammenfassung:

In diesem Artikel soll aufgezeigt werden, wie Symptomverhalten in den familiären Kontext eingebunden ist, wie sinnvoll und hilfreich es oft ist für den Zusammenhalt der Familie, ausgedrückt mit dem Bild „ums Eck lieben“. Dies zu verstehen und den verschiedenen Ecken nachgehen zu können, ist eine zentrale Aufgabe und Fähigkeit der HelferInnen und erfordert Bewusstheit über die eigenen Ecken und Kanten. Nur so können sie in einer zugewandten und liebevollen Haltung zu den „verrückten“ Liebesformen bleiben und heilend wirken.

Wolfgang Wulff:
„Einzeltherapie aus verschiedenen Perspektiven“

Zusammenfassung:

Die Möglichkeiten und Begrenzungen einer systemisch orientierten Einzeltherapie in einer medizinischen Institution sind das Grundthema dieses Artikel. Der besondere Reiz (- früher die besondere Schwierigkeit! -) ist für mich meine erlernte gesprächspsychotherapeutische Perspektive, der dann die Konfrontation mit der systemischen Sichtweise folgte. Gegensätze und Gemeinsamkeiten beider Richtungen, wie ich sie in der Praxis erfahre, möchte ich exemplarisch an theoretischen Punkten erläutern und mit praktischen Beispielen verdeutlichen.

Jürgen Singer:
„Genogramm und Hausaufgaben in der systemischen Einzeltherapie“

Zusammenfassung:

Es werden bisher in der Literatur beschriebene Modelle systemischer Einzelpsychotherapie vorgestellt. Der Autor geht auch auf systemische Ansätze ein, die nicht speziell als Ansätze einer Einzelpsychotherapie beschrieben werden, ihm aber als hierzu geeignet erscheinen. Anschließend beschreibt er sein eigenes Vorgehen und geht ausführlicher auf die Bedeutung der Arbeit mit dem Genogramm und mit Hausaufgaben ein.

Hans S.:
„Als systemischer Therapeut im Krankenkassensystem (über)leben. Erste Erfahrungen nach vier Quar(k)talen“

Urike Heckl:
„Kurzbericht zur 44. ai-Tagung des Aktionsnetz der Heilberufe vom 20./21. November 1999 in Bonn“

Bericht über das zweite Treffen „Weinheimer Kontakt“ im Raum östliches Ruhrgebiet/Sauerland


Pick-Up: Zeitschriftenlese
Rezensionen
Institutsnachrichten
Abschlussarbeiten-Börse
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Systhema - Heft 1 - 2000

Vorwort

Haja Molter:
„Gutes Gelingen - 25 Jahre Institut für Familientherapie e.V. Weinheim“

Originalbeiträge

Helga Martini:
„Von der Kraft des Widerstandes oder: wie eine Behörde sich treu bleibt“

Zusammenfassung:

Mit In-Kraft-Treten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im Jahr 1991 und dem dort hervorgehobenen Recht der Familien auf Beratung begannen zahlreiche kontrovers geführte Diskussionen über die Frage, ob es denn möglich sei, dass Mitarbeiter eines Jugendamtes als Mitarbeiter einer „Kontrollbehörde“ überhaupt in der Lage seien, einerseits Kontrolle auszuüben und andererseits gleichzeitig vertrauensvoll mit den hilfesuchenden Menschen beraterisch/therapeutisch zu arbeiten. Meine praktische Erfahrung zeigt, dass Systemische Familientherapie im Jugendamt durchaus ihren Platz findet als zusätzliches Angebot, aber auch in der Kombination mit Sozialarbeit.

Cornelia Tsirigotis:
„Ja oder Nein zum Cochlea-Implantat? Anwendungsmöglichkeiten systemischen Arbeitens in der Frühförderung hörgeschädigter Kinder“

Zusammenfassung:

Systemische Arbeitsweisen ziehen in unterschiedliche Arbeitsfelder ein. Hier wird der Nutzen systemischen Zugangs in der Frühförderung und Elternberatung bei hörgeschädigten Kindern gezeigt. Es geht um Themen wie Coping, medizinische Machbarkeit, Beratung im Spannungsfeld der Aufträge der beteiligten Institutionen. Ein systemisches Beratungskonzept gibt der Entwicklung von neuen Handlungsperspektiven Raum. Systemische und lösungsorientierte Arbeitsweisen werden auf die Elternberatung übertragen und mit Beispielen aus der Praxis verdeutlicht.

Ulrike Deetz, Alexandra Dithmer:
„Entwicklung eines Konzeptes zur ambulanten systemischen Gruppentherapie“

Gunhild Remus:
„Einführung des Reflektierenden Teams in einem Kurs für Psychosomatik am Institut für Psychosomatik und Psychotherapie“

Zusammenfassung:

Die Technik des Reflektierenden Teams ist eine Methode, die auf der Meta-Ebene ermöglicht, ein Interview unter verschiedenen Aspekten zu betrachten und sowohl dem Interviewer als auch dem oder den Interviewten verschiedene Sichtweisen aufzuzeigen. Dies kann sich auf den Inhalt oder die Form des beobachteten und gehörten Dialoges beziehen. Die Mitglieder des Reflektierenden Teams befinden sich wie die Interviewpartner im selben Raum, jeder kann jeden sehen und hören.

In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch beschrieben, diese in der systemischen Therapie angewendete Technik in einem Kurs für Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät der Universitätsklinik Köln einzuführen. Es wird aufgezeigt, wie die Studenten in Schritten an die fremde Technik herangeführt wurden und wie die Patienteninterviews abliefen.

In einem kurzen Fragebogen konnten die Studenten diese Technik bewerten. Zusammenfassend beurteilten sie diese beim Einüben von Patienteninterviews als sehr hilfreich.

Introduction of the Reflecting Team in a psychosomatic course at the Institute of Psychosomatic and Psychotherapie at the University of Cologne

Summary:

The technique used by the Reflecting Team involves a method that makes it possible to monitor various aspects of an interview on the meta-level and to show the interviewer and the interviewee(s) different view points. This can refer to the content or the nature of the dialog being monitored and listened to. The members of the Reflecting Team are in the same room as the interviewer and interviewees. Everybody can see and hear the others.

The present paper describes how we introduced the technique used in this systematic therapy to students of a psychosomatic course given at the Faculty of Medicine at the University of Cologne, Germany. It is shown how students were taught the new technique in stages and how patient interviews were held.

At the end, the students were given the opportunity to rate the technique by filling out a short questionnaire. In conclusion, they rated this method of practicing patient interviews as very helpful.

Holger Walther:
„Laßt mich altern! - Zusammenhänge zwischen fehlenden Entwicklungsaufgaben und der Lebens- und Partnerschaftsgestaltung schwuler Männer“

Zusammenfassung:

Trotz der unterschiedlichen sexuellen Orientierung und der damit verbundenen psychosexuellen Entwicklung sind die Entwicklungsaufgaben bei Heterosexuellen und Homosexuellen bis ins junge Erwachsenenalter nahezu identisch.

Während der Heterosexuelle an gesellschaftlich vorgegebenen Aufgaben reifen kann, fehlen diese für den gleichgeschlechtlich liebenden Mann. Findet er dafür Möglichkeiten in schwulen Zusammenhängen oder behindert das subkulturelle Umfeld seine Entwicklung?

In dieser schriftlichen Version eines Vortrags, gehalten auf der jährlich stattfindenden Fachtagung des Schwulen- und Lesbenzentrums in Köln (SCHULZ e.V.) soll die gesellschaftliche Situation, die Funktion von Subkultur und die Gestaltung von Partnerschaften für Antworten herangezogen werden.

Erfahrungsberichte

Susanne Kleuker:
„Die systemische Feuerwehr: Einsatz familientherapeutischer Techniken in einer Kinderklinik“

Zusammenfassung:

Seit mehreren Jahren arbeite ich in Kinderkliniken (zunächst als Kinderkrankenschwester, später als Psychologin) sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Immer wieder begegnen mir verschiedene Menschen- und Krankheitsbilder. Diese Ansichten beeinflussen die Interventionen aller Berufsgruppen, der Kinderkrankenschwestern, der Kinderärzte und auch der psychosozialen Mitarbeiter.

Manchmal enden Diskussionen darüber fruchtbar, manchmal werden sie als Arbeitsverweigerung wahrgenommen. Missverständnisse, mangelnde Kenntnis der Sichtweisen führen gelegentlich zu Kontaktabbrüchen sowohl zwischen den Berufsgruppen als auch zwischen diesen und unserem Klientel.

Die Ausbildung zur systemischen Familientherapeutin hat mir geholfen, meinen eigenen Standpunkt einzunehmen, Unterschiede deutlicher wahrzunehmen und meine Arbeit mit den Kindern und deren Familien anders zu gestalten. Die lösungsorientierte Kurzzeittherapie scheint mir zur Zeit eine hilfreiche Methode zu sein, sowohl den Auftrag der Eltern und als auch den der Ärzte zu berücksichtigen.

Dieser Erfahrungsbericht beruht auf einer Fortbildung für Ärzte im Sommer 1999 mit dem Ziel, meine Arbeit transparenter zu machen.

Cornelia Hennecke:
„ADS - Unternehmen lernende Familien. Erste Erfahrungen mit einem Familien-Gruppen-Projekt“

Zusammenfassung:

Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität (ADS - Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) stellen ein zunehmend größeres Klientel im kindertherapeutischen Bereich dar.

In der familientherapeutischen Arbeit erleben wir, wie Kinder mit einer „anderen Art die Welt zu sehen“ (Hartmann 1997) jedes Mitglied der Familie herausfordern, sich auf individuelle Besonderheiten einzulassen, damit auseinanderzusetzen und gemeinsam immer wieder neue Lösungen für die anstehenden Fragen des Zusammenlebens in der Familie, der Schule etc. zu finden. Die dabei erlebte emotionale Herausforderung kann wohl am eindrucksvollsten von den Familien selbst beschrieben werden.

Bei der Arbeit mit einzelnen Familien überlegten wir, welche Möglichkeiten es für einen gemeinsamen Lernprozess geben kann. Im Ergebnis entstand das im Folgenden vorgestellte Projekt „ADS - Unternehmen lernende Familien“. Im Projekt arbeiten sieben Familien über einen Zeitraum von 12 Monaten zusammen. Parallel zu sechs Wochenendseminaren finden zehn begleitende Familiengespräche und Familientreffen statt, zu denen 2-3 Familien sich zwischen den Seminaren treffen. Mit Vor- und Nachbereitung ergibt sich ein Gesamtzeitraum von 18 Monaten. Die Arbeit im Projekt wird durch drei Familientherapeuten und eine Heilpädagogin begleitet.

Wir berichten über erste Erfahrungen.

Georg Seitz:
„Standortbestimmung einer Identität als Psychotherapeut“

Zusammenfassung:

Dieser Artikel entstand aus meiner Abschlussarbeit im Rahmen der Ausbildung am IFW, A&E. Er bietet keine neuen Erkenntnisse bezüglich systemischer Therapie, sondern veranschaulicht exemplarisch die Reflexion der eigenen Identität als Psychotherapeut. Im ersten Teil beschreibe ich prägende Einflüsse und fasse im zweiten Teil die daraus entstandenen therapeutischen Überzeugungen zusammen. Den Abschluss bildet die subjektive Einschätzung meiner therapeutischen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten.

Jürgen Wolf:
„Ich singe mein Loblied“

Berufspolitische Perspektiven

  • Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie:
  • „Gutachten zur Systemischen Therapie als wissenschaftliches Psychotherapieverfahren“
  • Minderheitsvotum zum Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats
  • Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie (AGST) zum Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats
  • „Psychotherapie" über die Wissenschaftlichkeit der Systemischen Therapie“

Diskussion

Wolfgang Loth:
„Wer hat Angst vor Systemischer Therapie? Von den Herausforderungen eines weit gewordenen Feldes“



Rezensionen
Nachrichten aus der „Systemischen Gesellschaft“
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